Rauchfrei leben hilft bei Diabetes – Teil 1
Dass Rauchen der Gesundheit schaden kann, wissen fast alle Menschen. Dass Rauchen bei Diabetes besonders ungünstig ist, wissen viele. Aber dass Rauchen auch die Entstehung von Diabetes begünstigen kann, wissen nur wenige!
Gerade bei Diabetes wäre es besonders wichtig, rauchfrei zu leben. In dieser Ausgabe unseres „Therapie Aktiv“-Newsletters wollen wir uns ganz dem „blauen Dunst“ widmen, der so viele nicht mehr loslässt. Welche Auswirkungen kann er haben, besonders für Menschen mit Diabetes und wie kann er auf unsere Mitmenschen wirken. Ergänzt haben wir die fachlichen Informationen mit Tipps, Tricks und Anlaufstellen für „Rauchstoppwillige“, die das neue Jahr rauchfrei beginnen wollen.
Rauchen und die Entstehung von Diabetes mellitus Typ 2
Es gibt Hinweise, dass das in den Zigaretten enthaltene Nikotin, Kohlenmonoxid und andere Substanzen die Empfindlichkeit der Körperzellen gegenüber Insulin verringern (Insulinresistenz). Dadurch erhöht sich der Blutzucker, während die Zellen gleichzeitig zu wenig Nahrung bekommen. Zusätzlich fördert Rauchen Fetteinlagerungen an den falschen Stellen, z. B. in der Leber. Dieses Fett erhöht ebenfalls das Diabetesrisiko.
Deswegen haben Menschen, die rauchen verglichen mit Nichtrauchern ein bis zu dreimal höheres Risiko, Diabetes mellitus Typ 2 zu entwickeln. Die Menge der gerauchten Zigaretten scheint dabei nebensächlich zu sein. Männer ab dem vierzigsten Lebensjahr sind besonders betroffen.
Auch Passivrauchen erhöht das Risiko!
Beim Verbrennen der Zigaretten entstehen Schadstoffe, die die Luft verschmutzen und sich auf Oberflächen ablagern. Der Passivrauch enthält die gleichen Giftstoffe wie aktiv inhalierter Rauch. Lüften vertreibt zwar den Geruch, viele Schadstoffe bleiben aber haften oder schweben weiter im Raum – noch lange, nachdem die Zigarette ausgedämpft wurde. Der Rauch – und damit die Giftstoffe – verteilen sich in der gesamten Wohnung, selbst wenn nur in einem Raum geraucht wird. Durch den Verzicht auf Zigaretten und Co. schützen Sie somit nicht nur sich selbst, sondern auch Ihre Lieben.
Rauchen und Diabetes sind keine gute Kombination – warum eigentlich?
Die Anzahl der Rauchenden unter Menschen mit Diabeteserkrankung ist relativ hoch – ca. 20 % greifen regelmäßig zum Glimmstängel. Aber auch das vermeintlich weniger schädliche Dampfen hat in den letzten Jahren an Popularität gewonnen.
Beide Konsumformen stellen jedoch erhebliche Risiken für die Gesundheit dar – besonders bei Diabetes: Denn die kleinen und großen Blutgefäße, aber auch die Nerven können durch erhöhte Blutzuckerwerte geschädigt werden. Folgeerkrankungen wie Schäden an den Augen, den Nieren, den Füßen, Potenzstörungen, Herzinfarkt und Schlaganfall können entstehen. All diese Komplikationen werden durch Rauchen zusätzlich gefördert.
Die gute Nachricht: Durch einen Rauchstopp kann das persönliche Risiko drastisch gesenkt werden! Das Insulin (das eigene wie auch das gespritzte) wirkt wieder besser, sodass die Blutzuckerwerte wieder besser therapierbar werden. Auch das Risiko für Folgeerkrankungen nimmt deutlich ab.
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