Eis – zuckersüß trifft eiskalt
Ein kühles, zartschmelzendes Eis an einem heißen Sommertag – wer mag das nicht! Eis gehört zum Sommer wie die Kekse zur Adventszeit oder die Maroni zum Herbst. Aber wie sieht es aus, wenn man an Diabetes erkrankt ist? Muss dann ganz auf die kalte Köstlichkeit verzichtet werden? Gleich voweg: Zum Glück ist es nicht so! Während vor einigen Jahren Eis – mit Ausnahme von speziellem „Diäteis“ – für Menschen mit Diabetes noch absolut tabu war, gilt dies mittlerweile als überholt. Wer mit Maß und Ziel vorgeht, kann sich durchaus die eine oder andere Kugel Eis schmecken lassen. Wir wollen Ihnen ein paar Tipps mit auf den Weg geben, wie Sie die süßen Köstlichkeiten am besten in Ihren Speiseplan einbauen, ohne sich nachher mit allzu hohen Blutzuckerwerten herumschlagen zu müssen.
Zucker braucht die richtigen Begleiter
Ja, Zucker lässt die Blutzuckerwerte schnell ansteigen, vor allem wenn er „solo“ konsumiert wird – also in Form von Gummibärchen, Zuckerl oder zum Süßen von Kaffee und Tee, in Limonaden oder auch Sorbets und Wassereis. Bekommt er aber Gesellschaft von Milchprodukten wie Joghurt, Milch oder Schlagobers, sieht die Sache schon anders aus. Denn diese Begleiter sorgen dafür, dass der Zucker im Darm langsamer aufgenommen wird und der Blutzucker somit nicht so schnell ansteigt. Genau das trifft auf Cremeeis zu. Trotzdem muss natürlich die Menge stimmen! Maximal 10 % der täglichen Energie sollte in Form von Zucker konsumiert werden – auch nach einer Diabetesdiagnose. Da geht sich eine kleine bis mittelgroße Kugel Eis gut aus – natürlich abhängig davon, was sonst noch so am Tag konsumiert wird!
Gut zu wissen
Sorbets und Wassereis enthalten kein Fett. Damit liefern sie zwar weniger Kalorien als Cremeeis, lassen den Blutzucker jedoch schneller ansteigen. Deshalb sind sie eher zum Auffangen einer leichten Unterzuckerung geeignet.
Anstatt und nicht zusätzlich
Für Menschen mit Diabetes ist es besonders wichtig, Eis im Rahmen des bereits bestehenden Ernährungsplans einzukalkulieren und nicht zusätzlich zu genießen. Essen Sie also beispielsweise gerne ein Eis als Nachspeise nach dem Mittagessen, aber nicht eine Nachspeise und ein Eis. Noch besser ist es, wenn Sie die Eisdiele zu Fuß oder mit dem Rad besuchen oder danach einen Spaziergang machen. Denn durch die Bewegung wird der Zucker gleich direkt in den Zellen verbrannt, so werden allzu hohe Blutzuckeranstiege vermieden.
Speiseeis und Kohlenhydrateinheiten (KE)
Menschen mit insulinpflichtigem Diabetes müssen das Eis eventuell in KE (früher Broteinheiten, kurz BE) berechnen, um die richtige Insulindosis zu finden. Als Faustregel für die KE-Berechnung gilt: Eine kleine bis mittelgroße Eiskugel entspricht in etwa 1 KE. Besonders große Eiskugeln sollten mit 1,5 – 2 KE berücksichtigt werden. Denken Sie bei der Berechnung auch an die Waffeln, in denen die eiskalten Köstlichkeiten verkauft werden. Sie liefern ebenfalls etwa 1 KE. Wollen Sie diese KE einsparen, ist es ratsam, stattdessen einen Papierbecher zu wählen. Bei industriell hergestelltem Eis am Stiel ist der KE-Gehalt meist auf der Verpackung angegeben.
Fertiges Eis oder besser selbstgemachtes Eis?
Da Kälte die Süßkraft von Zucker reduziert, ist in industriell hergestelltem Eis (ganz gleich ob am Stiel oder zum Löffeln) sehr viel Zucker zugesetzt. Diese Problematik können Sie sehr gut umgehen, indem Sie Eis selbst zubereiten.
Ein weiterer Vorteil: Sie wissen ganz genau, was enthalten ist und können das Eis ganz individuell nach Ihrem Geschmack zubereiten. Durch den meist höheren Fruchtanteil liefert es außerdem zusätzlich wertvolle Vitamine und Mineralstoffe. Eine Eismaschine ist dabei sicher eine gute Hilfe, aber definitiv kein Muss!
Eiskalter Genuss zum Selbermachen
Sommer-Beeren-Traum
Zutaten für 2 Portionen
- 250 g Beeren (nach Belieben) tiefgefroren
- 200 g Joghurt 3,6 % Fett
- 1 kleine reife Banane
- 1 Schuss Milch
Zubereitung
Alle Zutaten in eine Schüssel geben, mit dem Pürierstab mixen. Auf zwei Dessertschüsseln aufteilen, mit Minze garnieren. Gleich servieren und genießen.
Erdbeer-Vanille-Eis
Zutaten für 2 Portionen
- 250 g Erdbeeren
- 1 Orange
- 1 Teelöffel Zucker
- 1/2 Vanilleschote
- 200 g Joghurt 3,6 % Fett
Zubereitung
- Die Erdbeeren putzen und waschen. Die Orange auspressen. Die Vanilleschote längs aufschneiden und das Mark mit einem Löffel herausschaben. Erdbeeren, Orangensaft, Zucker und Vanillemark mit dem Mixstab fein pürieren. Joghurt beigeben.
- Die Masse in einer Eismaschine zubereiten oder in eine flache Schüssel geben und im Tiefkühlgerät mindestens drei Stunden gefrieren lassen, zwischendurch kräftig mit einem Schneebesen durchrühren, damit das Eis besonders cremig wird.
Erfrischendes Zitroneneis
Zutaten für 2 Portionen
- 250 g Topfen
- 150 ml Buttermilch oder Joghurt 3,6 % Fett
- 1 große Bio-Zitrone
- 1 TL Zucker
- flüssiger Süßstoff nach Bedarf
Zubereitung
- Die Zitrone heiß abwaschen, die Schale mit einer feinen Reibe abreiben, den Saft auspressen. Topfen mit Buttermilch oder Joghurt, Zitronensaft, Zitronenschale und Zucker mit dem Mixstab fein pürieren. Bei Bedarf mit etwas Süßstoff abschmecken.
- Die Masse in der Eismaschine zubereiten oder in eine flache Schüssel geben und im Tiefkühler mindestens drei Stunden gefrieren lassen. Besonders cremig wird das Eis, wenn man es während des Gefrierens ein paar Mal kräftig mit dem Schneebesen durchrührt.
- Etwa zehn Minuten vor dem Servieren aus dem Gefrierfach nehmen.
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